Zeitungsbericht
Fosanigl sind unterwegs
Enkering (EK) Im diesjährigen Fasching lebt in Enkering wieder eine alte Tradition auf. Eine Gruppe aus 14 Fosanigl treiben ihr Unwesen, darunter zwei in sehr alten Fosaniglkostümen. Diese Tradition soll nun in den nächsten Jahren fortgesetzt werden, so dass die Gruppe um Interessierte bemüht ist.
Bild: Treiben in Enkering ihr Unwesen: die Fosanigl. - Foto: oh Die Enkeringer haben sich bei ihrer Kostümwahl nicht an den bereits vorhandenen Fasenickl aus Kipfenberg oder den Fosanegl aus Kinding orientiert, sondern hielten sich weitestgehend an das alte überlieferte Enkeringer Brauchtum mit handgeschnitzten und -bemalten Holzmasken. Bei der bereits über 100-jährigen Tradition in Enkering wurden damals die Kostüme nach den vorhandenen Stoffresten entworfen und in unterschiedlichen Variationen geschneidert, so dass jedes Gewand mit seiner eigenen Maske ein Unikat darstellte.
So kam es, dass jedes Kostüm nicht zuletzt aufgrund seines individuellen Gesichtsausdruckes oder auch aufgrund des alten Hausnamens des jeweiligen Herstellers, seinen eigenen Namen wie "Spenzer-Kutt"n", "Loterer-Kutt"n" oder "Rote Fuia" hatte, oder als die legendäre "Gösucht" bezeichnet wurde. Letztere soll einer Erzählung nach einem Enkeringer gestohlen oder von diesem verliehen oder verkauft worden sein, und ist nun im Fasenicklmuseum in Kipfenberg zu besichtigen.
Ob sie nun Fosanigl, Fosanegl oder Fasenickl heißen, eines haben sie alle gemeinsam: Mit dem "Goaßlschnalzen" sollte damals wie heute der Winter ausgetrieben und das Frühjahr eingeläutet werden. Und der Spaß kam natürlich auch nie zu kurz.
Zu sehen sind die Enkeringer Fosanigl 2008 auf jeden Fall am Rosenmontagsumzug in Enkering. An dem Brauchtum Interessierte können sich im Internet unter www.enkering.net informieren und dort Kontakt mit den Verantwortlichen der Enkeringer Fosanigl aufnehmen.
Eichstaetter Kurier